Folge 3: Schweinefleisch

Shownotes

In dieser Folge widmen wir uns dem Thema Schweinefleisch. Ein Thema, das durchaus polarisiert. Auf der einen Seite gehört Schweinefleisch – gerade in den südlichen Regionen Deutschlands – fest zum Kulturgut. Andererseits ist über Aspekte wie die industrielle Haltung, der Einsatz von Antibiotika und bioresistente Keime zu diskutieren. In dieser Folge beleuchten wir die Missstände bei der Haltung von Schweinen, die Schwierigkeiten der Landwirte, eine artgerechte Tierhaltung zu gewährleisten und welchen Einfluss wir als Verbraucher haben.

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Wir bedanken uns bei der Pforzheimer Zeitung für die freundliche Unterstützung.

Der Podcast wird produziert von der Social Media & Podcast Agentur KUNDENFOKUSSIERT.

Transkript anzeigen

00:00:02: Willkommen bei.

00:00:03: Die Beste Medizin kommt aus der Küche im Podcast der Wolfgang Willmanns Stiftung.

00:00:07: Ich bin Ernährungswissenschaftlerin Nina Maria Weber.

00:00:10: Und ich bin Professor Dr.

00:00:11: Volkmann Hüßler, Arzt und Fan einer schmackhaften, nachhaltigen und natürlich gesunden Küche.

00:00:17: Mit Ihnen gemeinsam gehen wir auf Entdeckungsreise, wie die Ernährung unseren Körper und unseren Geisten stärken und unsere Umwelt schützen

00:00:24: kann.

00:00:24: Also, schnappen wir uns zunächst mal eine Karotte und dann schauen wir mal.

00:00:30: Hallo und herzlich willkommen zu unserer zweiten Folge zum Thema Fleisch.

00:00:34: Wir hatten ja letztes Mal schon angefangen und sind nicht ganz fertig geworden damit.

00:00:38: Erst mal Hallo Volkmar.

00:00:40: Hallo Nina.

00:00:44: Ich sag vielleicht mal ganz kurz, was in der ersten Folge über das Fleisch, was wir da besprochen hatten.

00:00:50: Und zwar hatten wir über das Thema Fleischkonsum aus gesundheitlicher und ökologischer Perspektive gesprochen.

00:00:58: Wir hatten erklärt, dass Rotos im verarbeitetes Fleisch lauter BHU Krebs als regend seiten kann und über Stoffe wie Nitrosamine, PAKs, HAAs gesprochen und Tipps zur Risikovermeidung gegeben.

00:01:17: Und genau, einfach über die Klimausswirkungen der Fleischproduktion gesprochen, Thema Methan und Lachgasemissionen.

00:01:25: und sind im Fahrt gekommen, dass es am besten wäre, wenn wir weniger Fleisch essen würden, regionale Produkte und aus dem Nacht der Landwirtschaft.

00:01:34: Hast du was, denen hinzuzufügen?

00:01:36: Ja, also das klingt ja erstmal schon mal gut und motiviert hoffentlich die Zuhörer in unsere letzten Podcasts mal reinzuhören, falls ihr das Thema interessiert.

00:01:48: Du hast es ja schon gesagt, wir sind oder haben den letzten Podcast oder die Podcast rein immer positiv beendet.

00:01:59: Heute gehen wir mal ein bisschen straffer an das Thema.

00:02:04: Das heißt, es wird möglicherweise da draußen gleich ein Aufschrei geben, wenn ich über Schweinefleisch oder wir heute über Schweinefleisch reden wollen.

00:02:12: Weil das ist natürlich schon eine ganz harte Nummer für viele.

00:02:18: Ich wohne hier auf dem Land und Schweinefleisch ist eigentlich immer auf dem Teller.

00:02:25: Das geht gar nicht ohne Schweinefleisch, hat man den Eindruck.

00:02:28: Und ja, das Thema polarisiert wirklich sehr.

00:02:32: Es hängt vielleicht auch damit zusammen, kann sich ja entsinnen.

00:02:35: Es gab ja unsägliche Diskussionen über die Bratwurst bei VW.

00:02:40: Ich glaube, Sie hatten es mal versucht abzuschaffen.

00:02:43: Ich will nur damit sagen, das ist wirklich ganz tief.

00:02:48: In unseren Essens-Gewohnheiten drinnen, man kann es vielleicht auch schon als Kulturgut bezeichnen, weil hier in Bayern habe ich glaube auch anderswo, anderswo heißt es ja nur, wir heißen gleich Eisbein, heißt es anderswo, also im Norden und hier ist eben die Schweinsachse.

00:03:05: Dann haben wir hier im Bayern den Leberkäse, ohne Leberkäse geht natürlich gar nix und so weiter und so fort und die berühmte Bratwurst, also es sitzt irgendwie ganz, ganz tief.

00:03:17: Aber ich finde einfach Kulturgut.

00:03:20: ja, ist meine Meinung, könnte man so diskutieren, aber heißt natürlich nicht, dass das jetzt unantastbar ist oder dass wir nicht mal drüber nachdenken sollen, ob da wirklich alles richtig läuft.

00:03:32: und die meisten erahnen es vielleicht, dass es eben alles andere als richtig läuft, insbesondere was die sogenannte industrielle Haltung von Schweinefleisch angeht.

00:03:45: Aber gut, also so viel mal so.

00:03:47: zur Einführung und dann starten wir einfach mal.

00:03:51: Du hast einen kleinen Rundumschlag schon gemacht und du hast natürlich recht.

00:03:55: Also Schweinefleisch hat alles andere als ein gut guten Beruf.

00:03:58: Es ist fettig, es ist ungesund, es ist sogar gefährlich, wird oft gesagt.

00:04:02: Und trotzdem essen wir in Deutschland bis zu neunundzwanzig Kilo pro Jahr davon, pro Person.

00:04:08: Also das ist mehr als Rind und Geflügel zusammen.

00:04:11: Und ja, Grund genug, sich dem Schweinefleisch mal zu widmen.

00:04:16: dem Problemkandidaten, sag ich mal.

00:04:19: Ja, fangen wir mal von vorne an.

00:04:21: Warum wird in der industriellen Schweinehaltung eigentlich so viel Antibiotika verwendet?

00:04:27: Das ist ja eines der Hauptkritikpunkte.

00:04:29: Ja, das ist eine gute Frage, beziehungsweise auch relativ leicht zu beantworten.

00:04:36: Jeder kann sich vorstellen, also wir reden wie gesagt hier über die industrielle Schweinehaltung, ein anderes Wort wäre die Massentierhaltung oder nicht artgerechte Haltung.

00:04:45: Das bedeutet letztendlich, dass viele Tiere auf einem Raum sind und von vielen Tieren rede ich jetzt nicht mal so zehn, zwanzig, sondern wir reden hier dann mal von über tausend Schweine und so weiter und sofort, also unvorstellbare Summen.

00:05:03: Und man kann sich dann auch vorstellen, wenn da ein Tier krank wird, dann wird die Luft natürlich relativ dünn für den Schweinehalter.

00:05:12: Das heißt, da leuchten die Alarmglocken, weil ich Tiere so enge halte.

00:05:19: Viele kennen das vielleicht noch aus ihrer Kindheit, wenn sie mal Hamster gehalten haben oder sowas und dann waren plötzlich oder Mäuse, das ist ja auch so ein Haustier, die weiße Maus, wenn sie sich dann vermehren und sie werden immer mehr.

00:05:31: Ja, dann kommen auch ganz schnell Krankheiten und die Infektionsrate geht natürlich dann auch, ja, ist sehr hoch.

00:05:38: Ja, und da müssen natürlich die Landwirte dann etwas tun.

00:05:43: Das heißt, wenn ein Tier krank ist und das ist die Voraussetzung, es muss wirklich ein Tier krank sein, dann kann durch den Tierarzt an die Bödiker verordnet werden.

00:05:54: Ja, und man macht das natürlich dann ziemlich breit.

00:05:59: Das heißt, es bekommen dann auch Tiere, die noch gesund sind unter der Voraussetzung, dass sie nicht krank werden.

00:06:05: Das ist die sogenannte metaphylaktische Behandlung, nennt die Fachleude das.

00:06:11: Und ja, das ist ein feststehender Begriff und das ist auch alles legal und auch alles so gesehen in Ordnung.

00:06:20: Aber eben setzt eben voraus, nicht setzt voraus, sondern hat der Nachteil, dass Anibyutika dann breit eingesetzt werden.

00:06:29: Okay, ich krieg grad das Bild nicht aus dem Kopf mit dir als kleiner Junge unter Tausende von kleinen weißen Mäusen.

00:06:35: Ich hoffe, das war nicht so.

00:06:38: Ja, genau.

00:06:39: Ja, ich hatte wirklich mal als kleiner, junge, weiße Mäuse mein Gott und dann sind sie immer abgehauen, dann haben sie im Zimmer gesucht, das war immer... Okay,

00:06:52: aber halten wir fest, die Metaphylaxe ist aufgrund der hohen Tierdichte notwendig.

00:06:57: Und das heißt, in kleineren Beständen mit nur ein paar Tieren könnte man dann selektiver behandeln.

00:07:02: Ja, das ist völlig richtig.

00:07:05: Und ja, ich sage es jetzt auch schon, ich werde es auch mehrmals sagen, das ist eben auch das ganze Problem.

00:07:12: Nicht die großen Bestände auf klein Raum und das ist alles andere.

00:07:17: als artgerecht für die Tiere.

00:07:20: Und ja, ich habe das auch schon gesagt, die Tierärzte dürfen Antibiotika verordnen.

00:07:26: Und zwar dann, wenn ein Tier krank ist.

00:07:28: Also nicht früher war es durchaus mal möglich, dass man das überhaupt präventiv gemacht hat.

00:07:34: Das heißt also, ohne Krankheitsfall.

00:07:36: Aber das ist vom Tisch.

00:07:39: Und wenn ich mich recht entsinne, ist es vom Tisch seit ungefähr zwei tausend neunzehn, wo das klar geregelt ist, beziehungsweise nicht, es ist ganz klar geregelt.

00:07:53: Das ist die sogenannte EU-Verordnung, Schreckstrich sechs.

00:07:58: Nicht darauf baut sich alles auf, dass man eben die Tiere beziehungsweise an die Büdekannen nur geben darf, wenn die Tiere wirklich krank sind.

00:08:08: Und gibt es Zahlen?

00:08:09: Also ist seit dieser Verordnung der Einsatz zurückgegangen?

00:08:16: Das bekannt ist, ist der Einsatz zunächst nicht zurückgegangen.

00:08:21: Wobei, wenn man das in der Gesamtschau sieht, schon ist der Einsatz schon zurückgegangen.

00:08:26: Aber es wird trotzdem sehr große Mengen gegeben, gerade in der Schweinhaltung.

00:08:31: Also da, wo eben viele Tiere auf engstem Raum sind, ist das also nicht wirklich zurückgegangen.

00:08:38: Und die Tiermedizin ist meines Erachtens auch... Das Gebiet, wo die meisten Antibiotika verordnet werden.

00:08:47: Okay, wenn wir über Antibiotika reden, ist der nächste Punkt, den viele im Kopf haben, das Risiko für resistente Bakterien.

00:08:55: Was kannst du uns denn darüber sagen?

00:08:57: Ja, das ist wirklich ein Riesenthema.

00:09:00: Denn wenn wir Antibiotika einsetzen, breiteinsetzen, die Bakterien sind ja auch nicht dumm in der Anführungszeichen, dann können Sie Wege finden, um diesen Antibiotika-Wirkungen zu entgehen und es entstehen sogenannte resistente Bakterien.

00:09:20: Und die sind wirklich ein großes Thema.

00:09:25: Wenn wir nochmal zusammenfassen, die Haltungstichte führen eben zu vermehrten Antibiotika-Einsatz, sprich zu vermehrter Bildung von resistenten Keinen.

00:09:35: Wenn wir jetzt das alles so zusammenfassen, ist mein nächster Gedanke Bio.

00:09:42: Das heißt, aus diesem Grund werden ja in Deutschland immer mehr Bio-Schweine gezüchtet.

00:09:47: Die Zahl ist verschwenden gering, das wissen wir beide.

00:09:50: Aber was sagst du zu diesem Trend?

00:09:53: Bio-Trend, das sollte eigentlich ... Bio heißt ja nichts anderes, als der Versuch, die Tiere artgerecht zu halten.

00:09:59: Und das muss unser großes Ziel sein, das ist überhaupt kein Thema.

00:10:02: Aber bevor ich noch das ausführlich betone, will ich vielleicht doch noch mal, eine Zahl ist mir eingefallen.

00:10:08: Du hattest mich nach den Antibiotika-Einsatz gefragt in der Tiermedizin, ob der irgendwie zurückgegangen ist.

00:10:15: Und es gibt wirklich eine Zahl oder eine Prozentzahl, die sagt, von zehntausend, elf bis zehntausend, zweiundzwanzig ist sie um neunundsechzig Prozent zurückgegangen.

00:10:27: Gut für Schweine selber lässt sich das nicht wirklich beurteilen.

00:10:30: Das hatte ich ja schon erwähnt, dass das eben schwierig ist, weil es da keine konkreten Zahlen gibt, aber trotzdem ist noch viel Luft nach oben, wenn man den Einsatz von Antibiotika genauer betrachtet, insbesondere bei Schwein.

00:10:49: Ja, bio, komm mal zurück, bioartgerecht, das ist, ja, unser, sollte unser aller Ziel sein.

00:10:59: Und ich möchte auch gleich an dieser Stelle mal die Landwirte loben.

00:11:04: Ich habe auch diese Bilder im Kopf, nicht nur die schlechten Bilder, die uns über die Medien zugetragen werden, sondern auch die guten Bilder.

00:11:11: Es gibt doch sehr, sehr viele verantwortungsbewusste Landwirte, die versuchen, die Schweine artgerecht zu halten.

00:11:21: Und ja, artgerecht heißt in erster Linie dass wir natürlich die Haltungstichten, also die Anzahl der Schweine senken, nicht?

00:11:29: Das ist nach wie vor das Allerwichtigste, dass wir ihnen genügend Raum geben, dass sie Freigang haben.

00:11:35: Ja, und wenn wir sie gut halten, das ist ja eine Milchmädchenrechnung.

00:11:39: Das weiß eigentlich auch jeder.

00:11:41: Wenn man ein Tier gut hält, dann kommen in der Regel auch nicht so viele Krankheiten, nicht?

00:11:46: Dann brauchen wir auch nicht so viele Antibiotika.

00:11:48: Es ist alles irgendwie furchtbar, banal, aber aus irgendwelchen Gründen.

00:11:53: Gründe sind natürlich auch klar, das mag das Geld sein, das mag die sogenannte Nachfrage sein und so weiter.

00:12:01: Aber es ist ein schwieriges Thema.

00:12:03: Also Bio in jedem Fall und wobei auch Bio, es gibt durchaus auch Betriebe, die nicht bio zertifiziert sind, die aber trotzdem einen guten Job machen.

00:12:11: Die Tiere gut halten, viel Raum geben und so weiter und so fort.

00:12:17: Was hältst du denn von der gängigen Praxis, das in Bio betrieben?

00:12:21: die versucht wird, wenn Tiere krank sind, alternative Methoden einzusetzen, wie die Phytotherapie, also Kräuter zum Beispiel oder auch wie die Hymopathie.

00:12:31: Ja, das ist sicherlich ein guter Ansatz.

00:12:38: Wenn es wirksam ist, kann man alternative Methoden ansetzen.

00:12:43: Das ist das selbe Prinzip, wie beim Menschenmier setzen.

00:12:47: solche Methoden auch ein zu Unterstützung nicht.

00:12:50: das ist um den um den heilungsprozess einfach effektiver beziehungsweise zu unterstützen.

00:13:00: das ist absolut sinnvoll und letztendlich sagt uns das ja nichts anderes als das land würde die so etwas machen sich einfach überlegen ja was kann ich tun um an der Natur, also nah an der Natur zu bleiben und um den Antibiotika-Einsatz vielleicht auch zu verringern und so weiter und so fort.

00:13:23: und mit diesen ganzen Überlegungen geht ja auch die Überlegung einher.

00:13:28: Ja, was kann ich denn überhaupt noch besser machen?

00:13:31: Soll ich den Tieren mehr Platz geben, dass sie auch mehr Auslauf haben?

00:13:37: Das ist ganz wichtig.

00:13:39: Das klingt jetzt auch furchtbar bei Nadelhaber.

00:13:42: die frische luft ja junge geh mal an die frische luft nicht gilt auch für das schwein.

00:13:46: das ist ganz ganz wichtig nicht.

00:13:49: und stroh.

00:13:51: Ich kann mich entsinn das darf ich vielleicht hier auch mal kurz einfügen.

00:13:55: Wo wir hier aufs land rausgezogen sind hatten wir.

00:13:59: Wir mal eine anfragen schwein aufzunehmen und automatisch habe ich den natürlich viel stroh zur führung gestellt nicht.

00:14:06: Jahre später habe ich im Radio zufällig gehört, dass es eine große Studie gab, dass sich Schweine im Stroh wohlfühlen.

00:14:12: Im ersten Augenblick dachte ich mir, oh, welch großer Erkenntnis.

00:14:17: Ja, das ist eben, wenn man weit weg ist von der Natur vom Tier, dann mag vielleicht so eine Studie notwendig sein, aber ich glaube, die haben auch eine Studie gemacht, weil eben mit diesen Spaltböden und so weiter das Unsägliche ist, um einfach zu beweisen, dass Stroh für die Schweine elementar ist, nicht um ihren Spieltrieb.

00:14:36: dass sie ihren Spätrieb ausleben können und sich auch einfach wohlfühlen, wenn sie schlafen.

00:14:41: Ja, mit der Homöopathie, das ist ja auch so ein Thema, weil du gefragt hast nach alternativen Methoden, das ist so wie bei uns Menschen, da gibt es natürlich keine wissenschaftlich belegten Nutzen, aber letzten Endes geht es wiederum.

00:14:57: Darum, dass man eben über das Stallmanagement nachdenkt und dann eben einfach Dinge ändert.

00:15:04: Und ja, Untersuchungen haben auch gezeigt, dass gerade diese Geschichten letzten Endes dann auch zu besseren Ergebnissen führen.

00:15:12: Also die Frage, ob sie jetzt Hymopathie an Menden oder nicht Kluboli geben oder nicht, das ist jetzt vielleicht auch nicht kriegsentscheidend.

00:15:21: Wichtig ist, dass der Land wird.

00:15:24: überlegt, was kann ich besser machen und meistens gehen sie ins Management hinein und fragen sich ja, was kann ich da besser machen und dann kriegen wir auch gesündere Schweine.

00:15:35: Okay, also das aufmerksame Tiermanagement sozusagen.

00:15:39: Ja, genau, genau.

00:15:40: Das kann man so sagen.

00:15:42: Also, es ist letzten Endes der Ansatz von Hymopathie führt indirekt zu einer besseren Betreuung von Schweinen.

00:15:48: So kann man das vielleicht sagen.

00:15:51: Also auch psychologisch relevant?

00:15:52: Ja, genau.

00:15:54: Absolut.

00:15:55: Okay, jetzt kommen wir nochmal kurz auf die Vorteile für uns Konsumentinnen.

00:16:00: Ja.

00:16:01: Was kannst du denn dazu sagen?

00:16:02: Ja, wenn ich ein Schwein gut halte, nicht ihm ideale Bedingungen gebe, ihm auch Respekt zolle, achtsam mit ihm umgehe, Dann kann man auch davon ausgehen, dass die Qualität des Schweines, des Schweinefleisches gut ist.

00:16:22: Es ist natürlich auch klar, dass dann diese Schweine weniger Antibiotika zu in das Futter bekommen.

00:16:28: Und dann ist das natürlich eine tolle Sache für uns.

00:16:34: Und weniger Antibiotika bedeutet eben auch, dass wir das Thema resistente Keime vom Tisch haben.

00:16:41: Was siehst du denn für Nachteile bei der Biohaltung?

00:16:44: Also Nachteil ist, sehe ich eigentlich überhaupt keine für die Tiere.

00:16:50: Das sollte eigentlich Standard sein.

00:16:53: Das Problem ist ja irgendwie ein ganz anderes.

00:16:55: Die Rahmenbedingungen für die, die umsteigen wollen und so weiter sind oftmals schwierig.

00:17:00: Ja, und wenn ich es gut machen will, muss ich natürlich weniger Schweine halten.

00:17:05: Das heißt, auch dieses Fleisch wird automatisch teurer.

00:17:10: Ja, das ist dann möglicherweise aber nur ein scheinbarer Nachteil für den Verbraucher, denn er hat dafür wirklich Fleisch aus einer artgerechten Haltung.

00:17:18: und das sollte unser aller Ziel sein, dass wir kein Fleisch von irgendwelchen Tieren essen, die in Boxen gehalten werden zu einer Unzahl.

00:17:27: und ja, also ich denke, wenn man drüber nachdenkt, will das keine Offenteller haben.

00:17:31: Also das finde ich schon mal ganz, ganz wichtig.

00:17:34: Also Nachteile gibt es überhaupt keine, sondern es ist eben nur... dass die Rahmenbedingungen für die bauen, alles andere als ideal sind.

00:17:43: Und das natürlich auch der Konsument lernen muss, dass gutes Fleisch teuer ist.

00:17:48: Das ist klar, dass die Geschichte mit diesem Billigfleisch muss einfach aufhören.

00:17:53: Da muss man drüber nachdenken.

00:17:55: Und solange man das kauft, braucht man sich auch nicht wundern, wenn nichts passiert oder wenig passiert.

00:18:00: Tja, Bio ist halt teuer immer noch.

00:18:02: Es klappt doch deswegen auch eine Nische.

00:18:04: Also ich meine, wir hatten ja schon gesagt oder ich hatte ja schon gesagt, ein Prozent ist der Bio Anteil und solange wir nicht bei den viel besprochenen Sonntagsverraten angekommen sind, kann sich das halt einfach nicht jeder leisten.

00:18:15: Kann nicht alle auf Bier umsteigen.

00:18:16: So das Argument von vielen.

00:18:18: Ich will nochmal betonen, wir als Verbraucher haben wahnsinnig viel in der Hand, denn wenn wir das Billigfleisch oder diese Produktion, Produktion ist ein ungutes Wort, aber wenn wir die Tierhaltung belohnen, die es eben für die Tiere nicht gut macht, die Industriehaltung, dann ist das schlecht.

00:18:43: Aber auf der anderen Seite, du sagst es ja, also wo kriege ich den gutes Schweinefleisch her, wenn ich bei ein Prozent bin.

00:18:51: Da muss ich also sehr, sehr weit gehen und sehr weit suchen.

00:18:55: Also das ist wirklich noch ein ganz schwieriges Thema, was leider noch ungelöst bleibt und deswegen geht es wahrscheinlich auch so lang.

00:19:08: Schon weiß ich da einfach wenig tut, wenn ich die Art Gerechtigkeit von Schweinen auch natürlich politisch nicht unterstütze, dann ist das ein Problem.

00:19:18: Ja, Stichwort wenig tut.

00:19:20: Ich weiß nicht, ob du es gelesen hast, aber heute, diese Woche kam eine Meldung raus, dass einige Discounter die schlechteste Haltungsform aus dem Sortiment nehmen wollen.

00:19:35: Ja.

00:19:36: Ich habe das auch gelesen.

00:19:39: Das hat mich auch sehr gefreut.

00:19:43: Da darf ich aus einer kleinen Anekdote.

00:19:45: Das ist ein Discounter, der uns allen bekannt ist.

00:19:50: Es gibt aber natürlich noch mehrere und ich habe einen sehr guten Freund beim anderen Discounter und von dem weiß ich.

00:19:56: Der will vieles ändern und dann hätte er auch den Einfluss.

00:19:58: Aber er hatte ihn natürlich nicht vollständig, wie das oft so ist.

00:20:02: Wenn man in leidender Position ist, hat man auch immer einen Vorstand.

00:20:07: Und ja, es wird da sehr viel gemauert und es ist sehr wenig Bewegung drin.

00:20:14: Und das, was du erzählt hast, macht hoffentlich Schule, sodass gewissermaßen wieder so oft ein Zwang entsteht, dass die anderen nachziehen müssen.

00:20:23: Und das wäre in dem Fall mal ausnahmsweise gut.

00:20:26: Absolut.

00:20:27: Wir müssen uns einfach nur sagen, wir als Verbraucher haben einen Einfluss, auch wenn er gering ist.

00:20:33: Aber jedes Mal, wenn wir unseren Kassenzettel in der Hand haben, haben wir uns für was entschieden, entweder für oder gegen Bio.

00:20:40: Ich denke mal, das ist das, was wir jeden Tag machen können.

00:20:44: Ja, absolut.

00:20:45: Und du sagst es ja mit dem Sonntagsbraten und so weiter, da sprechen wir etwas an, weil es ist ja immer so.

00:20:50: ein Argument, das ist alles zu teuer, kann ich mir nicht leisten.

00:20:54: Es muss nicht jeden Tag Fleisch auf den Teller.

00:20:56: Wir hatten es schon in vielen Podcast-Reihen gesagt zu diesem Thema.

00:21:03: Damit ist das Thema teuer, nicht teuer auch vom Tischpunkt.

00:21:07: Ich würde gerne noch mal ein bisschen zum Thema residente Keime.

00:21:12: oder das Thema resistente Handel vertiefen.

00:21:15: Wenn man sich dem Thema widmet, kommen Begriffe auf wie MRSA oder SBL.

00:21:21: Was steckt denn dahinter?

00:21:23: Ja, das wird jetzt sehr medizinisch und für viele vielleicht nicht ganz so gut zu begreifen.

00:21:30: Aber da steckt schon eigentlich dahinter, dass es ungefähr, so wie ich es mal sagen, drei Gruppen gibt, drei große Gruppen gibt von Bakterien, die dafür anfällig sind, dass wenn wir Antibiotika ziemlich ungezieht und sehr oft geben, sich Resistenzen entwickeln können.

00:21:52: Und wenn ein Keimresistent ist, ist das natürlich nicht so gut für uns Menschen, wenn wir den in uns aufnehmen und dann daran erkranken.

00:22:03: Dann steht der Arzt oftmals vom großen Problem, weil die Antibiotika, die normalerweise vielleicht bei der Lungenzündung x, y anschlagen würden, dann plötzlich nicht mehr anschlagen.

00:22:19: Und wir müssen zu einer zweiten Linie, stärkeren Linie greifen und so weiter und so fort.

00:22:24: Und ja, das kann soweit gehen, dass sie dann im schlimmsten Fall so gut wie keine Antibiotika mehr greifen.

00:22:31: Und darum geht es, dass wir versuchen müssen, das Thema multiresistente Keime Du hattest ja schon diese Abkürzungen genannt, MRSA, nur dass sie es mal gehört haben, oder ESBL, das bezieht sich auf die Entrobakterien, das andere auf Staphylococcus aureus.

00:22:54: Der Mediziner ist das bekannt für den Nichtmediziner, es ist das natürlich alles sehr weit weg, aber sie sollten sich da draußen vielleicht eins merken.

00:23:04: dass wir eben durch diese Haltungsform, durch die industrielle Haltungsform das Risiko erhöhen, dass diese Mutti-Resistentenkeime uns irgendwann erreichen.

00:23:15: Und wie genau kommen wir jetzt praktisch vom Schweinesteil die Bakterien heraus sozusagen zu uns?

00:23:22: Über welche Wege funktioniert das?

00:23:24: Ja, also es ist natürlich liegt auf der Hand der Landwirt, der so eine industrielle Schweinhaltung betreibt.

00:23:33: ist natürlich Risikofaktor Nummer eins, aber auch die Tierärzte.

00:23:37: Ja, es gibt schon Studien, dass diese Menschen, die so unmittelbar an der Front sind, dass die natürlich diese Keime in sich tragen im Hals-Nasen-Rachen-Raum, dann aber ohne eben erkrankt selber zu erkranken, nicht?

00:23:56: Also sie sind gewissermaßen Träger und können diese Keime dann weitergeben, nicht?

00:24:00: Das ist also das erste.

00:24:03: Und das heißt, sie nehmen das einfach mit nach Hause diese Keime.

00:24:08: Und es gibt Studien, die wirklich gezeigt haben, dass vierzig bis achtzig Prozent der Schweinehalter diese Keime in Nase und Rachen tragen.

00:24:18: Also das ist durchaus ein Problem.

00:24:20: Das Zweite sind natürlich die Fleischprodukte selber, also das Schweinefleisch selber.

00:24:25: Das spielt natürlich insbesondere eine Rolle, wenn ich so ... rohes Fleisch, also ich sage jetzt mal, Hackfleisch nehme oder Mett.

00:24:35: Wir kaufen ja meistens gemischtes Hack, also da ist Rindfleisch und Schweinefleisch drinne.

00:24:40: Das wäre eine mögliche Übertragungsquelle.

00:24:43: Und wenn ich den Schweinebraten kaufe, gut, der sollte halt ordentlich durchgegart sein.

00:24:48: Also die meisten Hausfroren machen das, glaube ich, auch ganz gut.

00:24:54: Aus meiner Sicht wenig Gefahr.

00:24:56: Also

00:24:58: Mett ist keine Lösung.

00:25:00: Nee, nee, Matt, es sollte vorsichtig sein.

00:25:03: Also das würde ich auch nur essen, wenn das Schwein gut gehalten ist, also aus Bio-Haltung oder anderen guten Artgerichten, Haltungsformen kommt.

00:25:13: Aber ich sage es immer wieder, es ist schwer.

00:25:16: Also wenn ich einkaufen gehe in Supermärkte, wir oder andere Geschäfte hier auch so, da wo ich wohne, ich habe nie eine Auszeichnung gesehen, Bio-Schweinefleisch.

00:25:29: Also ganz schwierig.

00:25:32: Ja, schwierig auf jeden Fall.

00:25:33: Also ich kenn's schon, ich hab's schon ein paar Mal gesehen, aber im Vergleich zu Rindfleisch zum Beispiel, oder auch Rindchen ist das weniger, das stimmt ganz

00:25:40: klar.

00:25:41: Ja, ja.

00:25:42: Und

00:25:42: jetzt haben wir mal zum dritten Weg.

00:25:45: Wie kommen wir noch?

00:25:46: in den Genuss.

00:25:48: Ja, ja.

00:25:49: Ein wichtiger Terminus für die Antwort.

00:25:52: Ja, genau.

00:25:52: Und das ist so eine nahezu mystische Geschichte, die wir nicht wirklich in Griff haben.

00:26:00: Das ist die Umwelt.

00:26:01: Die Keime verlassen natürlich den Stahl auch über Gülle oder Mist.

00:26:06: Und diese Exkremente landen natürlich auch wieder irgendwo dann auf dem Feld in der Erde.

00:26:14: Das ist also ein ganz großes Problem.

00:26:18: Genau, also wir düngeln unsere Felder mit Antibiotika, Resten und resistente Bakterien.

00:26:22: Ja,

00:26:22: so könnte man es überspitzt sagen, ist besonder.

00:26:27: Wenn es dann Gülle ist, die aus diesen industriellen Schweinehaltungsstellen kommt, dann ist das durchaus eine Gefahr.

00:26:36: Ja, das ist natürlich, wenn es in den Boden kommt, du kannst es vorstellen, natürlich die ganze Gülle.

00:26:43: Kacke hätte ich bald gesagt, dann hingeht oder hingehen kann.

00:26:47: Das ist natürlich das Wasser.

00:26:49: Sie kann also ins Grundwasser gehen und das ist natürlich dann auch alles andere als schön.

00:26:59: Und eine Übertragung, deswegen hatte ich auch am Anfang gesagt, mystisch, das haben wir natürlich wenig in Griff, aber da gibt es, also ich weiß nicht, ob das jetzt eine gute Empfehlung ist, aber ich würde... Wobei man oftmals das ja gar nicht mitkriegt.

00:27:13: Das ist ja so eine andere Geschichte, wo die Schweinestelle sind.

00:27:16: Wir hier im Süden haben, glaube ich, nicht so das große Problem, aber im Norden gibt es ja diese Schweinestelle, diesen großen Anlagen, wo man aber auch auf Deutsch gesagt nichts hört.

00:27:27: Und ich würde da nicht unbedingt spazieren gehen.

00:27:31: es durchaus auch sein können, dass sein kann, dass wir über die Luft, die über sogenannte Bioerosole diese Keime, diese resistenten Keime zum Beispiel einatmen können.

00:27:44: Und ja, dieses Friedrich Löffler-Institut zum Beispiel hat mal nachgewiesen, dass in dreihundert Meter Abstand durchaus solche resistenten Keime auftauchen können.

00:27:57: Das ist auch nicht gerade sehr schön.

00:28:02: Ja, genau, genau.

00:28:04: Aber halten wir fest, dass wir einfach multiresistente Keime abkriegen können, ohne jemals eine Robots zu essen, ohne Fleisch überhaupt zu essen, sondern einfach indem wir atmen und indem wir trinken.

00:28:15: Ja, völlig richtig.

00:28:17: Ja, völlig richtig.

00:28:18: Wahnsinn.

00:28:19: Das ist schon eine Geschichte, die wir im Kopf haben sollten und deswegen sage ich wieder, zum hundertsten Mal, es muss sich etwas in der Haltung ändern, dann ist das Thema Schweinefleisch auch nicht mehr so ein negativ besetztes Thema.

00:28:38: tun und machen.

00:28:39: Absolut.

00:28:41: Ich weiß nicht, ob du es kennst, aber in Dänemark wurde zum Beispiel als Pflicht eingeführt, dass, Gott, ich weiß nicht mehr, wie groß, aber eine bestimmte Betriebsgröße, sagen wir so, wurde zur Pflicht gemacht, dass die bis zu zwölf Beratungsbesuche von Tierarzten pro Jahr abhalten müssen.

00:28:57: Genau, wenn in diesen zwölf Besuchen ein Verstoß im Bereich Tierwohl, Tiergesundheit oder Arzneimittelverbrauch festgestellt wurde, dann wird die Besuchsfrequenz sogar noch erhöht.

00:29:08: Ah ja, sehr gut.

00:29:10: Das ist mein Anfang.

00:29:14: Hier brauch ich es nicht erzählen, du hast Kinder.

00:29:16: Man muss manchmal einfach hart durchgreifen, zu demokratisch.

00:29:22: bringt nicht viel.

00:29:24: Das ist, die Schlupflöcher sind groß und so weiter und so fort.

00:29:29: und die war jetzt mal die Hypothese aufzustellen, dass die menschliche Seele einfach immer den Weg des geringsten Widerstandes geht.

00:29:39: Manchmal braucht es einfach solche Kontrollmechanismen und das ist glaube ich auch überhaupt unser ganz großes Thema und deswegen passieren ja auch immer wieder diese Schlagzeilen auch bei uns hier im Allgäu.

00:29:51: war das mal hin und wieder zu lesen, also unzählige Geschichten wie Tiere gehalten worden und Kontrollmechanismen.

00:29:59: Das sind wir wieder beim Thema.

00:30:01: und dann sind wir ganz schnell beim Thema wer macht das, wer das richtig gemacht, wie ist die Durchsetzungskraft dieser Menschen, die das machen?

00:30:09: und so weiter und so fort.

00:30:11: Also, aber ein schönes Beispiel.

00:30:13: Wir sind jetzt bei dem Thema, was wir dazu machen können.

00:30:16: Leider können wir in der Politik die meisten von uns weniger reichen.

00:30:21: Das stimmt, da sind wir noch nicht so dick drin.

00:30:25: Haben wir das Thema Reserve-Antibiotika eigentlich schon erklärt?

00:30:29: Reserve-Antibiotika, ich glaube, wir haben es irgendwie in irgendeinem Podcast mal erklärt, aber nur noch mal ganz kurz.

00:30:39: Reserverantipiudika werden natürlich auch gern schon in der Tierhaltung genommen.

00:30:46: Und man kann sich vorstellen, wenn ich da dieses sogenannte Reserverantipiudika, also die Antipiudika, die ich eigentlich nur nehme, wenn ein Notfall eingetreten ist.

00:30:57: Also nicht in erster Linie, sondern in zweiter Linie nehmen, wenn ich die aber schon in erster Linie nehme und dann dadurch Resistenzen.

00:31:05: Erzeuge, dann ist das natürlich eine ganz ungute Sache für uns Menschen, weil es dann heißt, dass wenn wir Pech haben und solche Kalmen in uns tragen und jetzt kommt wieder die Winterzeit, Erkettung und so weiter, dann ist das alles sehr, sehr gut möglich und gar nicht so fern.

00:31:22: Dann kann das ein ganz großes Problem für die Ärzte werden, die die Patienten behandeln müssen und kann dann sogar zur Intensivstation führen.

00:31:34: Ich meine nicht, umsonst gibt es die One Health-Pereinigung, die weltweit eben ja die Resistenzen aufspüren, vor allem zum Beispiel über Kolezine.

00:31:45: Ja, Kolezine, genau, ja.

00:31:47: Genau, in Deutschland macht es, glaube ich, das RKI und das BVL und dann waren oder Themen gezogen, aber eben auch in der Umwelt aus genannten Gründen.

00:31:56: Ja.

00:31:56: Was wir, glaube ich, noch nicht besprochen haben, ist, wie viel oder ob Antibiotika überhaupt in unserem Fleisch drin steckt.

00:32:04: Weil das ist auch eine häufige Frage.

00:32:06: Ja, genau.

00:32:07: Es liegt da irgendwie auf der Hand, nicht?

00:32:09: Wenn ich so Antibiotika relativ wahllos einsetze, dass da immer irgendwelche Reste dann auch mal auf den Teller landen.

00:32:16: Aber da kann ich relative Entwarnung geben aufgrund der Datenlage, die uns zur Verfügung steht, dass also das wirklich nicht das Problem ist.

00:32:26: Also die allermeisten Proben, die untersucht wurden in dieser Richtung, haben gezeigt, dass da keine Antibiotika-Rückstände im Fleisch sind, die uns in irgendeiner Weise unruhigen solltet.

00:32:38: Also da geht keine Gefahr aus.

00:32:41: Man kann sagen, das gute Schnitzel ist dann gewissermaßen antibiotikafrei.

00:32:46: Ich um das mal so Salop zuformulieren.

00:32:50: Okay, das beruhigt natürlich erst.

00:32:52: Trotzdem habe ich gelesen, dass auch winzige Rückstände langfristig unseren Mikrobiom beeinflussen könnte.

00:32:59: Das ist ein großes Thema, Mikrobiom, und hier gibt es die erste Hinweise aus der Forschung.

00:33:04: Ja, genau.

00:33:04: Das ist ein Thema und da bin ich gespannt, wie es weitergeht.

00:33:10: Ich weiß ja, ob Sie es überhaupt schon mal erwähnt hatten, aber Mikrobiom ist ja zehn Jahr die Abertausenden und Billionen-Paktieren gemeint, die wir in unserem Darm tragen.

00:33:21: Und der Darm, das haben wir ja auch unterdessen gelernt, hat eine ganz wichtige Funktion für unser Immunsystem.

00:33:30: Und deswegen sollten wir unsere Bakterien, die wir im Darm haben, auch immer sehr gut pflegen.

00:33:35: Und der Darm reagiert auch sehr empfindlich natürlich auf Antibiotika-Rückstände.

00:33:41: Und das könnte letztendlich dazu führen, dass wir dann in unserem Darm Bakterien fördern, die uns nicht so gut tun.

00:33:49: Also über diese Schiene könnte es letzten Endes ein Problem geben.

00:33:54: Wir alle kennen das ja, wenn wir mal länger Zeit an die Biodika genommen haben.

00:33:59: Dann kann es sein, wenn wir ein bisschen Pech haben, dass unsere Damen uns das dann in der Form dankt, dass wir Durchfall oder sonstige Geschichten dann bekommen.

00:34:10: Und ja, dann heißt es nichts anderes, heißt den guten Natur rein, Joghurt.

00:34:16: zu uns zu nehmen, um eben wieder die normale Darmflora zu begünstigen oder einen Nährboden zu schaffen, dass die normalen guten Bakterien in unserem Darm wachsen können und uns wieder gut tun und unsere Gesundheit wieder gut tun.

00:34:32: Sagst du, als du vorhin meintest, das Mikroblum pflegen, habe ich schon wieder sehr viele Menschen gesehen, die in alle möglichen Pflegeprodukte in Anführungsstrichen investieren und da will ich einfach mal von abraten.

00:34:45: Denn die beste Pflege ist einfach unsere Ernährung.

00:34:49: Also, vielleicht machen wir darüber noch mal eine eigene Sendung.

00:34:52: Ja, das Mikrobiome ist ja... Da kann man wirklich

00:34:56: viel darüber sagen.

00:34:57: Aber bis dato erstmal... Es muss nicht unbedingt gleich ein Pflegeprodukt aller Mikrobiome aufbauen und was es da alles gibt.

00:35:07: Also das ist was ganz Wichtiges, was du sagst und das kann man auch nicht oft genug sagen.

00:35:12: Das ist so wichtig wie die gute Haltung von Tieren.

00:35:16: Ist es eben auch wichtig, dass wir uns einfach gesund ernähren und darum keinen so großen Hype machen.

00:35:23: Wir müssen ja leider Gottes einen Hype machen oder immer wieder darauf hinweisen, weil die Auswüchse bedingt durch Industrie, Lebensmittelindustrie und so weiter.

00:35:32: Also manchmal kaum noch zu toppen sind.

00:35:35: Gesunder Nährung heißt einfach zlanzlich und viel Gemüse essen, gutes Gemüse essen.

00:35:41: Das heißt, da auch wieder Bio Gemüse essen, Obst essen, wenig Fleisch und Basta nicht.

00:35:46: Und dann natürlich auch mal paar fermentierte Produkte wie einen guten Joghurt, nicht oder einen guten Käse.

00:35:52: Auch das darf sein.

00:35:53: Und ja, dann freut sich auch unser Darm.

00:35:57: Es gibt durchaus Menschen, die fast kein Gemüse essen lassen.

00:36:00: Da brauchen wir uns dann nicht wundern, dass der Darm irgendwie nicht so gut drauf ist.

00:36:08: Zusammenfassend würde ich einfach sagen, keine Panik beim Essen.

00:36:12: Das ist ganz wichtig, sondern es sollte genau das Gegenteil sein, nämlich Entspannung.

00:36:16: Absolut, ja.

00:36:18: Aber natürlich auch schaut auf das System der Fleisch produzierenden Gewerkschaften, sag ich mal.

00:36:24: Ja.

00:36:25: Und wir haben einfach da ein Problem.

00:36:28: Ja, wir haben ein Problem.

00:36:29: und wie gesagt, ich sag's immer wieder, auch wenn es nahezu für viele aussichtslos scheint, oder du sagst, es passiert eh nix, aber wir haben viele Dinge in der Hand.

00:36:40: Und das geht ganz einfach.

00:36:42: Beim Einkauf.

00:36:42: Beim Einkauf haben wir es in der Hand.

00:36:45: Was in unserem Korb, du hattest es ja auch am Anfang schon gesagt, was in unserem Einkaufskorb landet.

00:36:50: Und damit geben wir auch eine Richtung vor, insbesondere wenn darüber viele Menschen nachdenken.

00:36:55: Und deswegen machen wir diesen Podcast, das wird in ein oder anderen dafür gewinnen.

00:37:00: Absolut.

00:37:01: Und sollte sich jetzt jemand dafür entscheiden, kein Fleisch mehr zu essen?

00:37:05: Denke ich mal, werden wir einfach das nächste Mal mit Hinblick auf die Zeit darüber reden, was es für Alternativen gibt.

00:37:13: Was meinst du?

00:37:14: Ja, absolut.

00:37:15: Also das finde ich schon auch ganz spannend.

00:37:18: Das ist nicht so einfach mit diesen Alternativen, das sei jetzt schon gesagt.

00:37:23: Aber das sollte man auch noch mal ganz ausführlich beleuchten.

00:37:26: Keine Frage.

00:37:27: Zum Abschluss vielleicht noch eine Frage für dich.

00:37:29: Bist du jetzt so leidenschaftlich geworden, was ja unüblich ist für ein Arzt bei diesem Thema.

00:37:35: Hast du denn eine besondere Verbindung zum Thema Schwein?

00:37:40: Bei mir liegt das schon ganz in den Kinderschuhen.

00:37:45: Ich weiß nicht, warum, aber Tiere hatten es schon immer angetan.

00:37:49: Und zu Schweinen habe ich seit ungefähr fünf, zwanzig Jahren ein ganz besonderes Verhältnis.

00:37:54: Vor fünf Jahren sind wir hier rausgezogen aufs Land.

00:37:58: Ein schöner Ostallgäu und meine Frau Anja Beran war der Grund, dass wir hier so eine große Anlage uns geleistet haben, weil sie sich auch einsetzt für eine gute Pferd-Haltung, hätte ich jetzt bald gesagt, sondern für eine Pferd-Ausbildung, nämlich für die klassische Reitkunst.

00:38:18: Auch ein Thema, was ganz, ganz wichtig ist, denn ... Die Tiere scheinen im Allgemeinen auch immer so ein bisschen die Negativkarte zu ziehen.

00:38:27: in vielen Bereichen.

00:38:28: Und eben auch in der Ausbildung von Pferden ist das ein Thema, das so nur ganz nebenbei.

00:38:33: Und ja, als hätten wir nicht schon genügend Arbeit gehabt, damals vor zwanzig Jahren.

00:38:38: Das Ding hier aufzubauen, kam plötzlich ein Anruf, ihr habt da so viel Land, könnt ihr nicht ein Schwein nehmen, und so weit und sofort.

00:38:47: Und so hatte ich das erste Schwein.

00:38:48: Ich weiß noch, ich habe das damals mit unserem Mitarbeiter Adam.

00:38:53: kam aus Polen und meinen Nachbarn Franz, haben wir den ersten Schweinestall gebaut.

00:39:01: In einen größeren Stall, wo auch drei Pferde waren.

00:39:04: Ich hatte zunächst Angst, ob das mal gut geht, die Pferde nicht so unruhig waren, aber alles kein Thema.

00:39:09: Ja, so kamen wir vor dem zwanzig Jahren oder ich zu Schweinen und denke, dass ich heute über eine große Erfahrung verfüge, wie Schweine ticken und habe auch gelernt, wie Intelligenze sind, was sie für Bewegung Auslauf brauchen, das ist wirklich unglaublich.

00:39:26: Ja, und deswegen setze ich mich natürlich da auch ein, weil das einfach unzählig ist und was mich dann auch wirklich wütend macht.

00:39:34: Ich glaube, du hattest mir das auch mal erzählt.

00:39:36: Es gibt ja irgendwie dieses Mythos, was gerne von denen verbreitet wird, die die Schweine auf engstem Raum halten, dass die Schweine das gerne mögen, dass sie eng zusammen sind, weil sie irgendwie Angst haben, wenn sie man sie auf mehr Fläche lässt.

00:39:52: So was gibt es wirklich.

00:39:53: Das ist unsäglich.

00:39:55: Aber ich habe mir mal Gedanken gemacht, wie Leute überhaupt auf so eine Idee kommen.

00:39:59: Es ist ja schon klar, wenn ich in so ein Industrie-Schweine-Stall gehe, dann, ja, die Schweine sind relativ ruhig.

00:40:07: Und das hängt natürlich auch damit zusammen.

00:40:10: Das täuscht erst mal.

00:40:12: Es hängt damit zusammen, dass sie Von Haus aus dann sich einfach dieser Situation fügen erstmal und sie werden ja auch gehalten, dass wir sind vielleicht auch weniger.

00:40:23: Das Licht ist nicht gerade so immer ein ausgeprägtes Tageslicht und sie werden auf Deutsch gesagt ja so ein bisschen dran eingelult und die Schweine Seele gewöhnt sich natürlich dran und meint das ist irgendwie so alles normal.

00:40:38: gesehen davon, dass diese Schweine natürlich auch ein kurzes Leben haben.

00:40:41: Ja, das ist also ein ziemlicher Unfug und ich nehme auch oftmals Schweine auf.

00:40:48: Ja, das ist übrigens auch ein Thema, man muss mir vielleicht auch mal ansprechen, je auf dem Land das habe ich vorher auch nicht gewusst.

00:40:54: werden natürlich alle älter, auch die Landwirte werden älter, machen immer so ihr Ding.

00:40:59: Und viele haben dann noch paar Tiere und die werden immer mehr und kriegen das aber nicht mehr in Griff, weil das natürlich alles körperliche Arbeit ist.

00:41:06: Und ja, und die Kinder sind meistens in der Stadt, also das heißt, die sind allein auf dem Hof und dann kippt das ganze Mal, dass es einfach zu viele Tiere werden.

00:41:15: Und dann kommt das Veterinäramt, beschlagnahmt die und aus diesen Beschlagnahmen bekomme ich dann oftmals oder wir dann eben diese Tiere und nehmt die hier auf.

00:41:24: Und dann ist es am Anfang immer so, ich habe jetzt erst gestern wieder sechs sogenannte Mini-Picks aufgenommen, also Mini-Schweine, Göttiger Mini-Schweine, die bewegen sich ganz wenig.

00:41:35: Man kann nicht sagen, dass sie nicht gut genährt sind, sie sind gut genährt, das hängt natürlich auch damit zusammen, weil sie sich wenig bewegen.

00:41:42: Und die brauchen einige Zeit, um zu erkennen, was sie jetzt für Möglichkeiten haben nicht.

00:41:48: Also die sind wirklich schon so konditioniert.

00:41:52: Ja, das ist alles ganz interessant und spannend und ich kann nur sagen, es ist unsäglich, was wir diesen Tieren antun, wenn wir sie auf engen Raum halten.

00:42:04: Und mein Appellis einfach, da muss was passieren und sollte etwas passieren.

00:42:10: Wer sich trotzdem mal ein Schnitzel leistet, der sollte vielleicht an diese Worte denken.

00:42:15: Ja, nicht erst dran denken, wenn es auf dem Teller liegt, sondern wenn man es kauft.

00:42:19: Nicht, ob man jetzt auch das richtige Fleisch gekauft hat.

00:42:23: Ja, so viel noch zum Abschluss.

00:42:26: und dann sagen wir Danke fürs Zuhören, oder?

00:42:29: Was meinst du?

00:42:30: Ich denke doch.

00:42:30: Ich glaube, das war genug.

00:42:32: Ja,

00:42:33: okay.

00:42:33: Also, dann bis zum nächsten Mal und Tschüss.

00:42:36: Vielen Dank.

00:42:37: Tschüss.

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